Sexuelle Lust und Zufriedenheit: Ursachen, Häufigkeit und Therapie verminderter sexueller Lust bei Frauen
Verminderte sexuelle Lust ist ein weit verbreitetes Thema, das viele Frauen betrifft – oft bleibt es jedoch unsichtbar und wird selten offen angesprochen. Nationale und internationale Studien zeigen, dass ein hoher Anteil von Frauen unter Problemen mit ihrer Sexualität leidet, was sich direkt auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt.
Ursachen und Häufigkeit
Die Ursachen für verminderte sexuelle Lust sind vielfältig und reichen von körperlichen Faktoren wie hormonellen Veränderungen bis hin zu psychischen Einflüssen wie Stress oder einem negativen Selbstbild. Auch gesellschaftliche Tabus und mangelndes Wissen über den eigenen Körper spielen eine Rolle. Die Arbeitsgruppe „Female Desire“ der Charité hat in ihrer bundesweiten Befragung (FDCK-Survey) mit über 2.800 Teilnehmerinnen festgestellt, dass viele Frauen wenig Wissen über die Anatomie ihrer Vulva und Klitoris haben – und dass ein positiver sexueller Selbstwert eng mit sexueller Zufriedenheit und Funktion verbunden ist.
Therapiemöglichkeiten und aktuelle Studien
Die Behandlungsmöglichkeiten sind individuell und umfassen Aufklärung, Sexualtherapie, medizinische Beratung und gegebenenfalls auch medikamentöse oder physiotherapeutische Ansätze. Die Arbeitsgruppe „Female Desire“ arbeitet kontinuierlich an neuen diagnostischen und therapeutischen Konzepten, um die Versorgungslage für betroffene Frauen zu verbessern.
Aktuell können interessierte Frauen ab 18 Jahren an der Online-Studie „Female Desire, Communication and Knowledge Survey“ der Charité teilnehmen. Ziel ist es, Einflussfaktoren auf sexuelle Zufriedenheit zu identifizieren und Frauen dabei zu unterstützen, ihre Sexualität als Ressource für Gesundheit und Wohlbefinden zu nutzen. Die Teilnahme ist freiwillig, anonym und dauert etwa 50 Minuten.
Fazit
Verminderte sexuelle Lust ist häufig, aber behandelbar. Offene Kommunikation und mehr Wissen über den eigenen Körper können helfen, die eigene Sexualität besser zu verstehen und gezielt zu stärken.