Die Übertragung von Geschlechtskrankheiten: Wie bekommt man STI (sexuell übertragbare Infektionen)?

Geschlechtskrankheiten, auch als sexuell übertragbare Infektionen (STIs) oder sexuell übertragbare Krankheiten (STDs) bekannt, sind Infektionen, die hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Dazu gehören vaginale, anale und orale Praktiken. Diese Krankheiten können durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursacht werden und betreffen Menschen weltweit - unabhängig von deren Alter, Geschlecht oder sexueller Orientierung.

Das Bewusstsein über die Übertragungswege und Ansteckungsrisiken von Geschlechtskrankheiten ist entscheidend, um sich selbst und andere zu schützen. Eine Vielzahl der Erkrankungen kann lange Zeit symptomlos verlaufen, was die Diagnose und Behandlung erschwert. Daher ist es umso wichtiger, sich über Präventionsmaßnahmen, regelmäßige Tests und die Bedeutung einer frühzeitigen Behandlung zu informieren.

In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über die Übertragung von Geschlechtskrankheiten, die häufigsten Übertragungswege, Schutzmaßnahmen und was du tun kannst, wenn du den Verdacht hast, dich angesteckt zu haben.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, Geschlechtskrankheiten zu bekommen?

Die Wahrscheinlichkeit, sich im Laufe seines Lebens mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken, ist relativ hoch. Schätzungen zufolge wird etwa die Hälfte aller sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit einer Geschlechtskrankheit infiziert. Für einige spezifische Krankheiten sind die Zahlen besonders bemerkenswert: So wird etwa 80% der sexuell aktiven Erwachsenen im Laufe ihres Lebens mit HPV (Humanen Papillomaviren) infiziert. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit Herpes genitalis anzustecken, liegt bei etwa 20-25%, da es sich um eine sehr weit verbreitete Infektion handelt.

Insgesamt hängen die individuellen Risiken stark von Verhaltensweisen, Schutzmaßnahmen und der Anzahl der Sexualpartner ab.

Wie können Geschlechtskrankheiten übertragen werden?

Geschlechtskrankheiten (STIs/STDs) werden hauptsächlich durch direkten sexuellen Kontakt übertragen, aber es gibt auch andere Wege, wie die Infektionen weitergegeben werden können. Im Folgenden findest du eine Übersicht der wichtigsten Übertragungswege.

1. Sexuelle Übertragung (Beim Geschlechtsverkehr)

  • Vaginaler Sex: Der häufigste Übertragungsweg für Geschlechtskrankheiten. Bakterien, Viren oder Parasiten können durch den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Sperma, Vaginalflüssigkeiten oder Blut übertragen werden.
  • Analer Sex: Ähnlich wie beim vaginalen Sex können Infektionen durch Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen werden. Das Risiko einer Übertragung ist hier oft höher, da die Analschleimhaut empfindlicher ist und leichter verletzt werden kann.
  • Oraler Sex: Auch beim oralen Sex können Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhö, Syphilis, Herpes und HPV übertragen werden, wenn der Mund oder der Rachen mit infizierten Genitalien in Kontakt kommt.

2. Übertragungswege ohne sexuellen Kontakt

  • Bluttransfusionen und Nadeln: Geschlechtskrankheiten wie HIV, Hepatitis B und C können ebenso durch den direkten Kontakt mit infiziertem Blut übertragen werden. Dies geschieht am häufigsten durch den gemeinsamen Gebrauch von Nadeln bei intravenösem Drogenkonsum oder bei unreinen Bluttransfusionen.

3. Mutter-Kind-Übertragung (perinatal)

  • Während der Geburt: Einige Geschlechtskrankheiten, wie HIV, Herpes oder Gonorrhö, können von der infizierten Mutter während der Geburt auf das Kind übertragen werden. Dies kann zu schweren gesundheitlichen Problemen beim Neugeborenen führen.
  • Stillen: HIV kann auch durch das Stillen übertragen werden, wenn die Mutter infiziert ist.

4. Seltenere Übertragungswege

  • Kontakt mit infizierten Oberflächen: In sehr seltenen Fällen können bestimmte Geschlechtskrankheiten durch Kontakt mit infizierten Oberflächen wie Sexspielzeugen oder unsterilen medizinischen Instrumenten übertragen werden. Diese Übertragungswege sind jedoch weitaus seltener als die oben genannten.

Es ist wichtig, sich dieser Übertragungswege bewusst zu sein und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Dazu gehören der Gebrauch von Kondomen, die Vermeidung riskanter Verhaltensweisen sowie regelmäßige STI-Tests, vor allem bei häufig wechselnden Partnern.

Kann man Geschlechtskrankheiten einfach so bekommen?

Geschlechtskrankheiten (STIs/STDs) können nicht einfach „so“ ohne Kontakt zu einem Infektionsträger entstehen. Sie werden hauptsächlich durch direkten sexuellen Kontakt übertragen, einschließlich vaginalem, analem und oralem Sex. Einige STIs, wie Herpes und HPV, können auch durch Haut-zu-Haut-Kontakt im Genitalbereich übertragen werden.

Es ist nicht möglich, Geschlechtskrankheiten durch alltägliche Berührungen, den Kontakt mit Toilettensitzen auf öffentlichen Toiletten, Umarmungen oder durch Schwimmbäder und Saunen zu bekommen. Die meisten STIs erfordern den Austausch von Körperflüssigkeiten oder direkten Hautkontakt mit infizierten Bereichen, um übertragen zu werden. 

Welche Geschlechtskrankheiten können oral übertragen werden?

Mehrere Geschlechtskrankheiten können durch Oralsex (Blasen und Lecken) übertragen werden, darunter Gonorrhö, Syphilis, Herpes, HPV, HIV, Chlamydien, Hepatitis B und Trichomoniasis. Gonorrhö und Chlamydien können zu Racheninfektionen führen, die oft symptomlos sind, aber Halsschmerzen verursachen können. Syphilis und Herpes können durch Kontakt mit infizierten Geschwüren oder Bläschen im Mund übertragen werden, was zu schmerzhaften Wunden führt.

HPV kann orale Warzen verursachen und das Risiko für oropharyngealen Krebs erhöhen. HIV wird seltener durch Oralsex übertragen, aber das Risiko besteht, besonders bei offenen Wunden im Mund. Hepatitis B kann durch Kontakt mit infiziertem Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen werden, während Trichomoniasis gelegentlich durch Oralsex übertragen wird. 

Wie hoch ist das Risiko einer Erkrankung bei Oralverkehr?

Das Risiko, sich bei Oralverkehr mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken, ist im Allgemeinen niedriger als bei vaginalem oder analem Sex, aber es ist dennoch vorhanden. Das Risiko hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Geschlechtskrankheit, der Häufigkeit des Oralverkehrs, dem Vorhandensein von Wunden oder Infektionen im Mund sowie dem Immunsystem der beteiligten Personen.

  • HIV: Das Risiko einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr ist gering, aber möglich, insbesondere wenn es zu Blutkontakt kommt, z.B. durch Zahnfleischbluten oder Wunden im Mund.
  • Gonorrhö und Chlamydien: Diese Bakterien können leicht durch Oralsex auf den Rachen übertragen werden, auch wenn das Risiko geringer ist als bei vaginalem oder analem Sex.
  • Herpes und Syphilis: Diese Infektionen haben ein höheres Übertragungsrisiko durch Oralsex, insbesondere bei Kontakt mit offenen Bläschen oder Geschwüren.
  • HPV: HPV kann durch Oralsex übertragen werden und das Risiko für oropharyngealen Krebs erhöhen, wobei das Risiko bei häufigem ungeschütztem Oralverkehr steigt.

Um das Risiko einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten beim Oralverkehr zu verringern, ist die Verwendung von Kondomen oder Lecktüchern (Dental Dams) empfehlenswert.

Häufige sexuelle übertragbare Krankheiten und ihre Übertragungswege

Im Folgenden findest du die häufigsten Geschlechtskrankheiten und ihre Übertragungswege.

1. Chlamydien

  1. Übertragungswege: Chlamydien werden hauptsächlich durch vaginalen, analen und oralen Sex übertragen. Eine infizierte Mutter kann Chlamydien auch während der Geburt auf ihr Kind übertragen.
  2. Bemerkung: Chlamydien sind oft symptomlos, was die unbewusste Weitergabe begünstigt.

2. Gonorrhö (Tripper)

  1. Übertragungswege: Gonorrhö wird durch vaginalen, analen und oralen Sex übertragen. Auch hier ist eine Übertragung von der Mutter auf das Kind während der Geburt möglich.
  2. Bemerkung: Infektionen im Rachen, Enddarm und in der Harnröhre sind häufig.

3. Syphilis

  1. Übertragungswege: Syphilis wird durch direkten Kontakt mit syphilitischen Geschwüren während vaginalem, analem und oralem Sex übertragen. Es kann auch von der Mutter auf das Kind während der Geburt übertragen werden.
  2. Bemerkung: Unbehandelt kann Syphilis zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen.

4. Herpes genitalis

  1. Übertragungswege: Herpes-simplex-Viren (HSV-1 und HSV-2) werden durch direkten Hautkontakt, einschließlich vaginalem, analem und oralem Sex, übertragen. HSV-1 verursacht typischerweise orale Infektionen, kann aber auch Genitalinfektionen verursachen.
  2. Bemerkung: Herpes kann auch ohne sichtbare Bläschen übertragen werden.

5. Humane Papillomaviren (HPV)

  1. Übertragungswege: HPV wird durch vaginalen, analen und oralen Sex sowie durch direkten Hautkontakt im Genitalbereich übertragen.
  2. Bemerkung: Einige HPV-Typen verursachen Genitalwarzen, andere können zu Gebärmutterhalskrebs oder oropharyngealem Krebs führen.

6. HIV/AIDS

  1. Übertragungswege: HIV wird durch den Austausch von Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma, Vaginalsekreten und Muttermilch übertragen. Häufige Übertragungswege sind vaginaler und analer Sex sowie der gemeinsame Gebrauch von Nadeln.
  2. Bemerkung: Das Risiko der Übertragung ist beim analen Sex am höchsten.

7. Trichomoniasis

  1. Übertragungswege: Trichomoniasis wird hauptsächlich durch vaginalen Sex übertragen. Eine Übertragung durch Oralsex ist selten, aber möglich.
  2. Bemerkung: Diese Infektion kann bei Frauen zu vaginalem Ausfluss und Juckreiz führen.

8. Hepatitis B

  1. Übertragungswege: Hepatitis B wird durch den Kontakt mit infiziertem Blut oder Körperflüssigkeiten, einschließlich beim vaginalen, analen und oralen Sex, übertragen. Auch die gemeinsame Nutzung von Nadeln oder unsichere Bluttransfusionen sind Übertragungswege.
  2. Bemerkung: Hepatitis B kann zu schweren Leberschäden führen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, sich durch einmaligen Kontakt mit Syphilis anzustecken?

Die Wahrscheinlichkeit, sich bei einmaligem ungeschütztem Kontakt mit Syphilis anzustecken, ist relativ hoch. Schätzungen zufolge liegt das Risiko, sich durch einmaligen Kontakt mit einem Syphilis-Geschwür anzustecken, bei etwa 30%. Syphilis wird durch direkten Kontakt mit den syphilitischen Geschwüren (Schanker) übertragen, die sich an den Genitalien, im Anus, im Rektum, im Mund oder auf den Lippen befinden können. Da diese Geschwüre oft schmerzlos sind und sich an unauffälligen Stellen befinden können, kann die Infektion leicht unbemerkt weitergegeben werden.

Wie lange dauert es, bis Geschlechtskrankheiten übertragen werden?

Geschlechtskrankheiten (STIs/STDs) weisen unterschiedliche Inkubationszeiten auf, also die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Anzeichen oder Symptome. Die durchschnittlichen Inkubationszeiten einiger häufiger Geschlechtskrankheiten sind wie folgt.

  1. Chlamydien: 1 bis 3 Wochen
  2. Gonorrhö (Tripper): 2 bis 10 Tage
  3. Syphilis: 10 bis 90 Tage (durchschnittlich etwa 3 Wochen)
  4. Herpes genitalis: 2 bis 12 Tage
  5. Humane Papillomaviren (HPV): Wochen bis Monate, manchmal Jahre
  6. HIV/AIDS: 2 bis 4 Wochen für die akute Infektion, aber die Latenzphase kann Jahre dauern
  7. Trichomoniasis: 5 bis 28 Tage
  8. Hepatitis B: 6 Wochen bis 6 Monate (durchschnittlich etwa 3 Monate)

Übertragungsrisiken von STI

Die Ansteckungsrisiken für Geschlechtskrankheiten (STIs/STDs) variieren je nach Art des sexuellen Kontakts, der Anzahl der Sexualpartner und dem Vorhandensein von Schutzmaßnahmen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:

  • Ungeschützter Sex: Vaginaler, analer und oraler Sex ohne Kondom birgt das höchste Risiko, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken.
  • Häufig wechselnde Sexualpartner: Eine höhere Anzahl an Sexualpartnern erhöht das Risiko, auf jemanden zu treffen, der infiziert ist.
  • Vorhandensein von Wunden oder Infektionen: Offene Wunden, Entzündungen oder bestehende Infektionen können das Ansteckungsrisiko erheblich erhöhen.
  • Geschwächtes Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, etwa durch HIV oder andere Erkrankungen, sind anfälliger für Infektionen.

Schutzmaßnahmen vor sexuell übertragbaren Infektionen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Risiko einer Übertragung mit Geschlechtskrankheiten zu reduzieren:

  • Verwendung von Kondomen: Kondome sind eine der wirksamsten Methoden, um sich vor den meisten Geschlechtskrankheiten zu schützen. Sie reduzieren das Risiko einer Übertragung erheblich, bieten aber keinen vollständigen Schutz, insbesondere bei Infektionen, die durch Hautkontakt übertragen werden (z.B. HPV, Herpes).
  • Regelmäßige STI-Tests: Regelmäßige Tests sind entscheidend, insbesondere bei wechselnden Sexualpartnern oder neuen Partnerschaften. Frühzeitige Erkennung ermöglicht rechtzeitige Behandlung und verhindert die Weitergabe.
  • Impfungen: Impfungen gegen bestimmte Geschlechtskrankheiten, wie HPV und Hepatitis B, bieten effektiven Schutz und senken das Risiko einer Infektion erheblich.
  • Reduzierung der Anzahl von Sexualpartnern: Weniger Sexualpartner bedeutet ein geringeres Risiko, auf jemanden zu treffen, der infiziert ist.
  • Monogame Beziehungen: In einer monogamen Beziehung, in der beide Partner STI-frei sind, ist das Ansteckungsrisiko stark reduziert.
  • Verwendung von Lecktüchern (Dental Dams) beim Oralsex: Diese Schutzbarriere kann helfen, das Risiko einer Übertragung von Krankheiten wie Herpes, Gonorrhö oder HPV zu verringern.

Wie wahrscheinlich sind Geschlechtskrankheiten trotz Kondom?

Kondome bieten einen sehr guten Schutz vor den meisten Geschlechtskrankheiten, sind jedoch nicht zu 100% sicher. Für HIV reduzieren Kondome das Risiko einer Übertragung um etwa 85%, was die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung deutlich verringert, aber nicht vollständig ausschließt, besonders bei unsachgemäßer Anwendung. Bei bakteriellen Infektionen wie Gonorrhö und Chlamydien bieten Kondome einen hohen Schutz, da sie den direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verhindern.

Für Viren wie Herpes und HPV, die durch Hautkontakt übertragen werden können, bieten Kondome einen eingeschränkten Schutz, da sie nicht alle betroffenen Hautbereiche abdecken. Auch bei Syphilis ist der Schutz durch Kondome nicht vollständig, da die Übertragung durch Kontakt mit infizierten Hautstellen erfolgen kann, die nicht immer durch das Kondom abgedeckt sind. Insgesamt reduziert der konsequente Gebrauch von Kondomen das Risiko einer Ansteckung zwar erheblich, schließt es jedoch nicht vollständig aus.

Woher weiß man, ob man Geschlechtskrankheiten hat?

Ob man eine Geschlechtskrankheit (STI/STD) hat, lässt sich in der Regel durch spezifische Symptome, regelmäßige Tests und ärztliche Untersuchungen feststellen. Viele Geschlechtskrankheiten verlaufen jedoch auch ohne Symptome, weshalb es wichtig ist, regelmäßig getestet zu werden, insbesondere wenn man häufig wechselnde Sexualpartner hat.

Symptome

Geschlechtskrankheiten zeigen sich durch Symptome wie ungewöhnlichen Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz im Genitalbereich, Hautausschläge, Bläschen oder Geschwüre an den Genitalien, im Mund oder im Anus. Wenn solche Symptome auftreten, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.

Tests

Da viele Geschlechtskrankheiten aber auch symptomlos verlaufen können, ist es wichtig, sich regelmäßig testen zu lassen. Dies gilt besonders bei neuen oder wechselnden Sexualpartnern. Tests können auf verschiedene Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Gonorrhö, Syphilis, HIV, Herpes und HPV durchgeführt werden. Die meisten dieser Tests sind einfach und umfassen Urinproben, Abstriche oder Blutuntersuchungen. Informiere dich hier über unseren STD-Abstrich und Selbsttest. Schnell, sicher und diskret selbst testen.

FAQ: Übertragung und Ansteckung von sexuell übertragbaren Erkrankungen

Kann man Geschlechtskrankheiten trotz gleichem Partner bekommen?

Ja, man kann Geschlechtskrankheiten trotz eines gleichen Partners bekommen. Dies kann passieren, wenn einer der Partner bereits vor Beginn der Beziehung infiziert war, ohne es zu wissen, da viele Geschlechtskrankheiten symptomlos verlaufen. Es ist auch möglich, dass eine Infektion erst später in der Beziehung sichtbar wird, obwohl sie schon lange besteht. In seltenen Fällen kann eine Infektion auch durch nicht-sexuelle Wege, wie infiziertes Blut, übertragen werden. 

Wie bekommt man Geschlechtskrankheiten ohne Verkehr?

Geschlechtskrankheiten werden meist durch sexuellen Kontakt übertragen, es gibt jedoch auch andere Wege. Infektionen wie Herpes und HPV können durch direkten Hautkontakt im Genitalbereich weitergegeben werden, auch ohne Verkehr. Zudem können Krankheiten wie HIV oder Hepatitis B durch kontaminierte Nadeln, Bluttransfusionen oder von einer infizierten Mutter auf ihr Kind während der Geburt oder beim Stillen übertragen werden. Die gemeinsame Nutzung von Sexspielzeug kann ebenfalls ein Risiko darstellen, wenn dieses nicht richtig gereinigt werden.

Welche Krankheiten können beim Küssen übertragen werden?

Beim Küssen können einige Infektionen übertragen werden, darunter vor allem:

  1. Herpes simplex (HSV-1): Verursacht Fieberbläschen und kann leicht durch Küssen übertragen werden, insbesondere wenn die Bläschen aktiv sind.
  2. Mononukleose (Pfeiffer-Drüsenfieber): Auch als "Kusskrankheit" bekannt, wird sie durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) verursacht und durch Speichelkontakt übertragen.
  3. Grippe und Erkältungen: Diese Viren können durch den Austausch von Speichel beim Küssen übertragen werden.
  4. Cytomegalievirus (CMV): Ein weiteres Virus, das durch Speichel übertragen werden kann, besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich.

Können Geschlechtskrankheiten von Frau zu Frau übertragen werden?

Ja, Geschlechtskrankheiten können auch von Frau zu Frau übertragen werden. Während das Risiko je nach Art der sexuellen Aktivität variiert, können Krankheiten wie HPV, Herpes, Syphilis, Gonorrhö und Chlamydien durch den direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten oder Hautstellen beim sexuellen Kontakt zwischen Frauen übertragen werden. Der Austausch von Sexspielzeug, oraler Sex oder direkter Hautkontakt im Genitalbereich können dabei Übertragungswege sein.

Welche Geschlechtskrankheiten lassen sich über Speichel übertragen?

Über Speichel können einige Geschlechtskrankheiten übertragen werden, auch wenn dies weniger häufig ist als die Übertragung durch sexuelle Kontakte. Dazu gehören:

  1. Herpes simplex (HSV-1 und HSV-2): Beide Typen des Herpesvirus können durch Speichel übertragen werden, insbesondere bei aktivem Ausbruch von Fieberbläschen im Mundbereich.
  2. Syphilis: Kann durch Speichel übertragen werden, wenn im Mundbereich offene syphilitische Geschwüre (Schanker) vorhanden sind.
  3. Gonorrhö (Tripper): Zwar seltener, aber möglich, wenn es zu oralen Infektionen kommt und Speichelkontakt besteht.
  4. Zytomegalievirus (CMV): Ein Virus, das über Speichel übertragen werden kann und besonders für Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich ist.

 Können Geschlechtskrankheiten durch öffentliche Toiletten übertragen werden?

Es ist extrem unwahrscheinlich, sich eine Geschlechtskrankheit durch die Nutzung einer öffentlichen Toilette einzufangen. Geschlechtskrankheiten werden hauptsächlich durch direkten sexuellen Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten oder Hautstellen übertragen. Die Bakterien, Viren und Parasiten, die Geschlechtskrankheiten verursachen, überleben außerhalb des menschlichen Körpers in der Regel nicht lange genug, um eine Infektion durch Kontakt mit Oberflächen wie Toilettensitzen zu verursachen. Auch der Kontakt mit Wasser oder anderen Oberflächen in öffentlichen Toiletten stellt kein Risiko für die Übertragung von Geschlechtskrankheiten dar.

Fazit: Wie werden Geschlechtskrankheiten übertragen?

Geschlechtskrankheiten sind weltweit verbreitete Infektionen, die oft durch sexuellen Kontakt übertragen werden und sowohl symptomatisch als auch asymptomatisch verlaufen können. Ein umfassendes Verständnis der Übertragungswege, Ansteckungsrisiken und Schutzmaßnahmen ist entscheidend, um sich selbst und andere zu schützen. Trotz des Einsatzes von Kondomen, die einen erheblichen Schutz bieten, bleibt ein Restrisiko bestehen, insbesondere bei Infektionen, die durch Hautkontakt übertragen werden. Regelmäßige Tests und ein verantwortungsbewusster Umgang mit der eigenen Sexualgesundheit sind unerlässlich, um frühzeitig Infektionen zu erkennen und zu behandeln. 

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