Sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen: Wenn Lust und Wohlbefinden aus dem Gleichgewicht geraten

Sexuelle Funktionsstörungen sind bei Frauen weiter verbreitet, als viele denken – und trotzdem wird darüber oft geschwiegen. Dabei betrifft das Thema nicht nur die körperliche Ebene, sondern auch das emotionale Wohlbefinden und die Beziehung. Lass uns gemeinsam einen offenen Blick darauf werfen, was hinter den häufigsten Beschwerden steckt und welche Wege es aus dem Teufelskreis gibt.

Was sind sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen?

Sexuelle Funktionsstörungen umfassen verschiedene Probleme, die das Erleben von Lust, Erregung oder Orgasmus beeinträchtigen oder Schmerzen beim Sex verursachen. Zu den häufigsten zählen:

  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
  • Vaginismus (unwillkürliche, schmerzhafte Verkrampfungen der Scheidenmuskulatur)
  • Mangelndes sexuelles Interesse (Libidoverlust)
  • Orgasmusstörungen

Solche Störungen können vorübergehend auftreten oder länger anhalten. Besonders häufig sind sie, wenn Stress, Anspannung, Unsicherheit, körperliche Erkrankungen oder Beziehungsprobleme dazukommen. Fast jede dritte Frau berichtet, zumindest zeitweise kein Verlangen nach Sex zu haben. Orgasmusschwierigkeiten oder Schmerzen beim Sex sind ebenfalls weit verbreitet – und das in allen Altersgruppen.

Warum entstehen sexuelle Funktionsstörungen?

Die Ursachen sind meist vielfältig: Körperliche Faktoren wie hormonelle Veränderungen, Erkrankungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten spielen ebenso eine Rolle wie psychische Belastungen, Stress, Leistungsdruck oder negative Erfahrungen. Auch gesellschaftliche Erwartungen und Tabus rund um weibliche Sexualität können dazu beitragen, dass Probleme entstehen oder sich verstärken.

Wie werden sexuelle Funktionsstörungen behandelt?

Die Behandlung richtet sich immer nach den individuellen Ursachen und Bedürfnissen. Häufig helfen schon Aufklärung, Gespräche und gezielte Übungen, um den eigenen Körper besser kennenzulernen und Hemmungen abzubauen. In anderen Fällen können Sexualtherapie, Physiotherapie, Medikamente oder hormonelle Behandlungen sinnvoll sein.

Wichtig: Wer unter anhaltenden Beschwerden leidet oder sich dadurch belastet fühlt, sollte sich nicht scheuen, ärztlichen oder therapeutischen Rat einzuholen. Frauenärzt:innen und Sexualtherapeut:innen sind hier die richtigen Ansprechpersonen.

Fazit: Du bist nicht allein – und Hilfe ist möglich

Sexuelle Funktionsstörungen sind kein Grund für Scham, sondern ein Zeichen dafür, dass Körper und Seele Aufmerksamkeit brauchen. Offenheit, Wissen und der Mut, über Probleme zu sprechen, sind der erste Schritt zu mehr Wohlbefinden und erfüllter Sexualität. Dein Körper und deine Lust verdienen es, ernst genommen zu werden – und Unterstützung gibt es mehr, als du denkst!