STI Symptome: Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Infektion (Geschlechtskrankheit) erkennen
Sexuell übertragbare Infektionen (STIs = sexually transmitted infections) und Krankheiten (STDs = sexually transmitted diseases) sind weit verbreitet und können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen STIs und STDs zu verstehen und die typischen Symptome zu kennen, um eine Ansteckung frühzeitig zu erkennen. Dieser Ratgeber bietet dir einen umfassenden Überblick über die Symptome verschiedener STIs, ihre Inkubationszeiten und wie du dich auf diese Infektionen testen lassen kannst.
Unterschied zwischen STIs und STDs
Der Unterschied zwischen STIs (Sexually Transmitted Infections) und STDs (Sexually Transmitted Diseases) liegt vor allem in der Terminologie und dem medizinischen Verständnis:
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STIs (Sexually Transmitted Infections): Dieser Begriff bezeichnet sexuell übertragbare Infektionen, die durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursacht werden. Eine Infektion bedeutet, dass ein Krankheitserreger in den Körper eingedrungen ist und sich vermehrt, aber bisher noch keine Symptome verursacht. Viele STIs können asymptomatisch sein, das heißt, eine Person kann infiziert sein, ohne es zu wissen oder sichtbare Symptome zu zeigen. Die Verwendung des Begriffs STI betont, dass nicht alle Infektionen zu einer Krankheit führen.
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STDs (Sexually Transmitted Diseases): Dieser Begriff wird verwendet, wenn die Infektion tatsächlich Symptome verursacht oder zu einer Krankheit führt. Eine "Disease" ist also eine Folge oder ein fortgeschrittener Zustand einer Infektion. Zum Beispiel kann eine HPV-Infektion (Humanes Papillomavirus) asymptomatisch bleiben (STI), aber sie kann auch zu Genitalwarzen oder sogar Gebärmutterhalskrebs führen (STD).
Der Begriff STI wird zunehmend bevorzugt, weil er nicht nur die asymptomatischen Fälle einschließt sondern darüber hinaus auch das Verständnis dafür fördert, dass eine frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig ist, um das Fortschreiten zur STD zu verhindern.
Häufige Symptome von STIs und STDs
Die Symptome von STIs und STDs können einerseits je nach Art der Infektion und dem betroffenen Körperteil variieren. Zudem können STIs asymptomatisch sein, falls jedoch Symptome auftreten, können diese die folgenden umfassen:
Allgemeine Symptome (bei Männern und Frauen)
- Ungewöhnlicher Ausfluss: Bei Frauen kann es zu ungewöhnlichem vaginalem Ausfluss kommen, der in Farbe, Konsistenz oder Geruch unterschiedlich ausfallen kann. Männer können Ausfluss aus dem Penis bemerken.
- Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen: Ein häufiges Symptom, das auf Infektionen wie Chlamydien oder Gonorrhö hinweisen kann.
- Juckreiz oder Reizung: Juckreiz im Genitalbereich, Rötungen oder Hautausschläge können auf verschiedene STIs hinweisen.
- Geschwüre oder Bläschen: Schmerzen, Geschwüre oder Bläschen im Genital-, Anal- oder Mundbereich, die auf Herpes oder Syphilis hinweisen können.
- Schwellungen: Schwellungen in den Lymphknoten, insbesondere in der Leistengegend, sind ebenso oft ein Anzeichen dafür, dass der Körper auf eine Infektion reagiert.
Symptome bei Männern
- Schmerzen oder Schwellungen der Hoden: Dies kann ein Zeichen für eine Gonorrhö- oder Chlamydien-Infektion sein, insbesondere wenn es von Fieber begleitet wird.
- Juckreiz im Penis: Ein Symptom, das auf verschiedene Infektionen hindeuten kann, einschließlich Hefeinfektionen oder Trichomoniasis.
- Ausfluss aus dem Penis: Ein häufiger Indikator für Gonorrhö oder Chlamydien.
Symptome bei Frauen
- Schmerzen im Unterbauch: Kann auf eine entzündliche Erkrankung des Beckens (PID) hindeuten, oft eine Komplikation von unbehandelten STIs wie Chlamydien oder Gonorrhö.
- Zwischenblutungen: Ungewöhnliche Blutungen zwischen den Menstruationszyklen oder nach dem Geschlechtsverkehr können ebenfalls auf eine Infektion hinweisen.
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Dyspareunie, oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, kann ebenso durch STIs verursacht werden.
Wichtig: Da diese Symptome nicht spezifisch für eine bestimmte Infektion sind, ist bei ihrem Auftreten zusätzlich eine genaue Diagnose durch einen Arzt oder ein STI-Test erforderlich, um das Vorliegen einer Geschlechtskrankheit zweifelsfrei nachzuweisen.
Symptome bei spezifischen STIs und STDs
Hier ist eine detaillierte Übersicht über spezifische sexuell übertragbare Infektionen (STIs) und ihre Symptome:
1. Chlamydien
- Symptome bei Frauen:
- Ungewöhnlicher vaginaler Ausfluss
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen im Unterbauch oder Beckenbereich
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Blutungen zwischen den Menstruationszyklen oder nach dem Sex
- Symptome bei Männern:
- Ausfluss aus dem Penis (klar oder trüb)
- Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen und Schwellungen in den Hoden (seltener)
- Risiken und Folgen: Unbehandelte Chlamydien können zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie etwa einer entzündlichen Erkrankung des Beckens (PID) bei Frauen, die wiederum zu Unfruchtbarkeit führen kann.
2. Gonorrhö (Tripper)
- Symptome bei Frauen:
- Häufig asymptomatisch, aber wenn Symptome auftreten:
- Ungewöhnlicher vaginaler Ausfluss (grünlich bis gelblich)
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Zwischenblutungen
- Symptome bei Männern:
- Ausfluss aus dem Penis (weiß, gelb oder grün)
- Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen oder Schwellungen in den Hoden
- Risiken und Folgen: Kann zu einer PID bei Frauen und zu Unfruchtbarkeit bei beiden Geschlechtern führen. Bei Männern kann eine unbehandelte Gonorrhö zu einer Epididymitis (Entzündung des Nebenhodens) führen.
3. Syphilis
- Symptome:
- Primäre Syphilis: Schmerzlose Geschwüre (Chancre) an der Infektionsstelle, in der Regel am Genitalbereich, Mund oder Rektum. Diese verschwinden von selbst, was nicht bedeutet, dass die Infektion geheilt ist.
- Sekundäre Syphilis: Hautausschläge, die an den Handflächen und Fußsohlen auftreten können, in Kombination mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Müdigkeit und geschwollenen Lymphknoten.
- Latente Syphilis: Keine Symptome, aber die Bakterien bleiben im Körper und können zu späteren Komplikationen führen.
- Tertiäre Syphilis: Kann Jahre nach der Erstinfektion auftreten und schwere Schäden an Organen wie Herz, Gehirn und Nerven verursachen.
- Risiken und Folgen: Unbehandelte Syphilis kann lebensbedrohlich werden und zu neurologischen oder kardiovaskulären Problemen führen.
4. Herpes genitalis
- Symptome:
- Schmerzhafte Bläschen oder Geschwüre im Genitalbereich, Anus oder Mund
- Juckreiz oder Brennen vor dem Auftreten der Bläschen
- Schmerzen beim Wasserlassen (wenn die Bläschen nahe der Harnröhre liegen)
- Fieber, Muskelschmerzen und geschwollene Lymphknoten während des ersten Ausbruchs
- Risiken und Folgen: Herpes ist chronisch und kann wiederkehrende Ausbrüche verursachen. Das Virus bleibt lebenslang im Körper und kann durch Stress oder ein geschwächtes Immunsystem reaktiviert werden.
5. HPV (Humane Papillomaviren)
- HPV Symptome:
- Meist asymptomatisch
- Einige Stämme verursachen Genitalwarzen, die als kleine Wucherungen oder Knötchen im Genitalbereich erscheinen
- Andere Stämme sind mit der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten (z.B. Anus, Penis, Hals) assoziiert
- Risiken und Folgen: Bestimmte Hochrisiko-HPV-Stämme können unbehandelt zu Gebärmutterhalskrebs führen. Regelmäßige Pap-Tests und HPV-Impfungen sind wichtige Präventionsmaßnahmen.
6. HIV/AIDS
- Frühe Symptome (akute HIV-Infektion):
- Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, geschwollene Lymphknoten
- Hautausschlag
- Halsschmerzen
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Spätere Symptome (AIDS):
- Schnelle Gewichtsabnahme
- Wiederkehrendes Fieber oder starkes nächtliches Schwitzen
- Extreme Müdigkeit
- Langwierige Schwellungen der Lymphknoten
- Chronische Durchfälle
- Gedächtnisverlust, Depression und andere neurologische Störungen
- Risiken und Folgen: Unbehandeltes HIV führt zu AIDS, was das Immunsystem so stark schwächt, dass es zu lebensbedrohlichen opportunistischen Infektionen und Krebsarten kommt.
Die Inkubationszeit von STI und STD: Wie lange dauert es, bis man eine Geschlechtskrankheiten bemerkt?
Die Inkubationszeit einer STI (Sexually Transmitted Infection) ist der Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt der Infektion, der Übertragung, und dem Auftreten der ersten Symptome. Die Inkubationszeiten können je nach Erreger stark variieren. Im Folgenden findest du einen Überblick über die Inkubationszeit einiger häufiger STIs.
1. Chlamydien
- Inkubationszeit: 1 bis 3 Wochen
- Viele Infizierte zeigen in dieser Zeit keinerlei Symptome, was die Verbreitung der Infektion erleichtert.
2. Gonorrhö (Tripper)
- Inkubationszeit: 2 bis 10 Tage
- Symptome treten meist schneller auf als beispielsweise bei Chlamydien, insbesondere bei Männern.
3. Syphilis
- Primäre Syphilis: 10 bis 90 Tage (durchschnittlich etwa 21 Tage)
- Der Chancre, das charakteristische Geschwür der primären Syphilis, erscheint in der Regel nach etwa drei Wochen.
4. Herpes genitalis
- Inkubationszeit: 2 bis 12 Tage
- Nach der Infektion kann es schnell zu schmerzhaften Bläschen und Geschwüren kommen.
5. HPV (Humane Papillomaviren)
- Inkubationszeit: Wochen bis Monate, manchmal sogar Jahre
- Da HPV oft asymptomatisch ist, können Infizierte das Virus lange Zeit tragen, ohne es zu wissen.
6. HIV
- Akute HIV-Infektion: 2 bis 4 Wochen nach der Exposition
- Grippeähnliche Symptome können während der akuten Phase auftreten, danach kann das Virus jahrelang ohne Symptome im Körper bleiben (Latenzphase).
7. Trichomoniasis
- Inkubationszeit: 5 bis 28 Tage
- Symptome können variieren, und viele Menschen zeigen keine Symptome.
8. Hepatitis B
- Inkubationszeit: 6 Wochen bis 6 Monate (durchschnittlich etwa 90 Tage)
- Die Symptome können in dieser Zeit erscheinen oder gar nicht auftreten, was die Ausbreitung der Krankheit fördert.
9. Mycoplasma genitalium
- Inkubationszeit: Unklar, aber möglicherweise 1 bis 3 Wochen
- Wie bei Chlamydien sind asymptomatische Fälle häufig, was die Diagnose und Behandlung von Mykoplasmen erschwert.
Es ist wichtig zu beachten, dass viele STIs lange asymptomatische Phasen haben. Das bedeutet, dass du das Virus oder die Bakterien auf andere übertragen kannst, ohne es zu wissen, weil du noch keine Symptome und Beschwerden zeigst. Die Inkubationszeit kann zudem von Person zu Person variieren, abhängig von Faktoren wie deinem Immunsystem, der Art des Kontakts und der Menge des übertragenen Erregers. Also, auch wenn du nach einem möglichen Risikokontakt in den letzten Wochen keine Symptome bemerkst, solltest du dich trotzdem testen lassen. Das hilft, frühzeitig eine Behandlung einzuleiten, Komplikationen zu vermeiden sowie vor allem die Weiterverbreitung von Geschlechtskrankheiten zu verhindern.
STI erkennen: Wann ist eine Erkrankung nachweisbar?
Die Nachweisbarkeit einer STI hängt von der spezifischen Infektion und der verwendeten Testmethode ab. In der Regel kannst du jedoch von den folgenden Zeiträumen ausgehen.
1. Chlamydien
- Nachweisbar: 1 bis 2 Wochen nach der Exposition
- Tests: Urinprobe oder Abstrich von betroffenen Bereichen (z.B. Gebärmutterhals, Harnröhre).
2. Gonorrhö (Tripper)
- Nachweisbar: 2 bis 6 Tage nach der Exposition
- Tests: Urinprobe oder Abstrich von betroffenen Bereichen (z.B. Gebärmutterhals, Harnröhre, Rachen).
3. Syphilis
- Nachweisbar:
- Bluttests: 1 bis 3 Wochen nach dem Auftreten des ersten Geschwürs (Chancre).
- Treponemal-Tests: Nachweisbar, sobald der Körper Antikörper gegen die Bakterien entwickelt hat (etwa 2 bis 6 Wochen nach der Infektion).
4. Herpes genitalis
- Nachweisbar:
- PCR-Test (bei Symptomen): Sofort bei Auftreten von Bläschen oder Geschwüren.
- Bluttest: 2 bis 12 Wochen nach der Exposition, um Antikörper nachzuweisen.
5. HPV (Humane Papillomaviren)
- Nachweisbar:
- Pap-Test oder HPV-Test (bei Frauen): Abhängig von der Viruslast, oft erst Monate nach der Infektion.
- Genitalwarzen: Sichtbare Warzen können Wochen bis Monate nach der Infektion auftreten.
6. HIV
- Nachweisbar:
- HIV-Antikörper-Tests: 3 bis 12 Wochen nach der Exposition (meistens innerhalb von 4 Wochen).
- HIV-RNA-Tests (PCR): Bereits 10 bis 14 Tage nach der Exposition nachweisbar.
7. Trichomoniasis
- Nachweisbar: 1 bis 2 Wochen nach der Exposition
- Test: Abstrich vom infizierten Bereich (z.B. Scheide, Harnröhre) oder Urinprobe.
8. Hepatitis B
- Nachweisbar: 4 bis 6 Wochen nach der Exposition
- Test: Bluttests zur Messung von Hepatitis-B-Antigenen und -Antikörpern.
9. Mykoplasma genitalium
- Nachweisbar: 1 bis 3 Wochen nach der Exposition
- Test: Abstrich von betroffenen Bereichen (z.B. Gebärmutterhals, Harnröhre).
STI-Test machen: Wann ist er sinnvoll?
Tests auf STDs sind oft erst nach einer bestimmten Zeit nach der Exposition zuverlässig, da der Körper Zeit benötigt, um auf die Infektion zu reagieren (z.B. durch die Bildung von Antikörpern). In einigen Fällen, wie bei HIV, können spezielle Tests wie eine PCR bereits früher eine Infektion erkennen. Falls du vermutest, dass du einer STI ausgesetzt warst, ist es deshalb wichtig, baldmöglich mit einem Arzt zu sprechen, um festzulegen, wann der beste Zeitpunkt für einen Test ist. So kannst du sicherzustellen, dass das Ergebnis zuverlässig ist. Falls du bereits Symptome bemerken solltest, ist es hingegen wichtig, dass du so schnell wie möglich getestet wirst, unabhängig von der seit dem sexuellen Kontakt vergangenen Zeitspanne. Informiere dich hier über unsere STD-Schnelltests.
Wie sicher sind STI-Tests?
STI-Tests sind in der Regel sehr genau, insbesondere wenn sie zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt werden und die geeignete Testmethode verwendet wird. Die meisten Tests haben eine hohe Sensitivität (Erkennungsrate von Infektionen) und Spezifität (geringe Rate an falsch positiven Ergebnissen). Allerdings können Testergebnisse je nach Zeitpunkt der Infektion und Art des Tests variieren. Falsch-negative Ergebnisse sind in den frühen Stadien einer Infektion möglich, weshalb es manchmal notwendig ist, den Test nach einer bestimmten Zeit zu wiederholen.
Test auf STI: Wo testen lassen?
Du kannst dich auf STIs bei deinem Hausarzt, einem Gynäkologen oder Urologen testen lassen. Auch Gesundheitsämter bieten oft anonyme und kostengünstige Tests an. Kliniken für sexuelle Gesundheit sind ebenfalls eine gute Anlaufstelle, da sie spezialisierte Tests und Beratung anbieten. Für mehr Diskretion gibt es unsere Online-Testmöglichkeiten, bei denen du ein STD-Testkit nach Hause bestellen, die Probe selbst entnehmen und einschicken kannst.
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